16.12.31 - Bantayan

Viel gabs in Santa Fe auf Bantayan nicht, was man hätte tun können.

Schnitz beim schauen

Schnitz beim schauen

Doris beim schauen

Doris beim schauen

Wir verbrachten die Woche überwiegend lethargisch, mal in der Hängematte, mal auf einer kleinen Bank vor unserer Hütte (ein Upgrade des 4ten Tages) oder ausgestreckt im Bett, wenn es die Temperaturen zuließen.

Blick aus der Hängematte nach links

Blick aus der Hängematte nach links

Blick aus der Hängematte

Blick aus der Hängematte

blick aus der Hängematte etwas mehr nach links oben :)

blick aus der Hängematte etwas mehr nach links oben :)

Blick von aussen

Blick von aussen

Unser fachmännisch genähter Tisch

Unser fachmännisch genähter Tisch

Der Taifun Nock-Ten bahnte sich in der Zwischenzeit im Nordosten von uns seinen Weg gen Westen, war aber noch weit entfernt. Einen Tag war es angenehm kühl, den nächsten stürmisch, den darauf unsäglich heiß. Perfekt um sich ein wenig auszuruhen und endlich wieder mal ein Buch zu lesen. Jack Kerouacs ‚The Dharma Bums‘ und ‚On the Road‘ halfen beim Entspannen.

Regenbogen über einer Palme nach einem Schauer

Regenbogen über einer Palme nach einem Schauer

Wir entschieden uns gegen eine vorzeitige Weiterfahrt nach Malapascua (Malapasscua gesprochen, nicht Mala-pas-cuuah). Entgegen der Hoffnung, dass es dort vermutlich schöner war als hier. Santa Fe ist nicht spektakulär. Nicht im Sinne des besessenen Reisenden auf der Suche nach seinem Walhalla. Aber für uns war das nicht wichtig. Wir wollten nur irgendwo sitzen, ins Leere starren und unsere Gedanken sortieren.

Mr Crabs auf der Suche nach dem perfekten Strand

Mr Crabs auf der Suche nach dem perfekten Strand

Hund und Fotograf mit unterschiedlichen Einstellungen zur Morgenstunde Hund in der Mitte            

Strand links

Strand links

Strand rechts

Strand rechts

Meer

Meer

Irgendwann dazwischen kam die einjährige Tochter unserer Bungalowbesitzerin, kletterte auf Doris Schoß und versuchte sehr verbissen, auf ihrem Kindle herumzudrücken. Da sich keine tollen Bildchen auf dem alten Ding aufgetan hatten, versuchte sie noch am Korken vom Bier zu lutschen, bevor sie mit einem stattdessen ergatterten Küchlein glücklich auf und davon trottete. Ein paar Meter weiter wurden die älteren Mädchen für Weihnachten aufgeputzt. Eine Freundin der Besitzerin war gekommen, um ihnen allen die Nägel hübsch herzurichten. Als Doris dem kleinen schokoladenverschmierten Mädchen hinterhersah, das ihre Beute eben dieser Runde präsentieren wollte, erkannt sie sofort was zu tun war. Mit einem ‚Nicht ohne Mich!‘ sprang sie auf, lief los und hechtete die letzten 2 Schritte in die Meute. Nicht weniger angetan als die kleine mit dem Küchlein, kam sie etwas später mit strahlendem Gesicht wieder zum Vorschein und wedelte mit ihrem kleinen Finger rum: „Schau schau schau, ein kleiner putziger Weihnachtsmann!“.

Einen Tag vor Weihnachten, spät Abends unserer Zeit, meldeten sich Babsi und Alex vom Flughafen in Wien. Die Maschine, in der sie gerade Richtung London unterwegs sein sollten, befand sich wegen Unwetters immer noch in London. Irgendwie konnten sie ihren Flug von London nach Hongkong aber dennoch erreichen, wie wir am nächsten Morgen erfuhren. Gottseidank, denn wir hatten uns schon die schlimmsten Geschichten ausgemalt.

Mit einigen Sorgen weniger machten wir uns ebenfalls auf den Weg. Am Hafen von Santa Fe machten wir das übliche Tourist-Fee Programm durch. Zuerst Tickets am Schalter kaufen, dann eine nur von Touristen zu entrichtende Hafengebühr bezahlen, das Ticket entwerten lassen und zu guter Letzt die entrichtete Hafengebühr vorweisen. Für jeden dieser Schritte war eine eigene Person notwendig, die aber praktischerweise alle nebeneinander standen.

Mit Blick nach Malapascua…

Mit Blick nach Malapascua…

…verlassen wir Santa Fe*

…verlassen wir Santa Fe*

Auf Cebu angekommen, begann es zu regnen. Leider waren Taxis auf vier Rädern bereits vergriffen, weswegen wir mit einem Rad weniger und ohne Türen auskommen mussten. Für 700 Pesos gings zuerst 45min bei Wind und Wetter im Tricycle Richtung Süden, zum nördlichsten Bankomaten Cebus in Bogo City. Auch dem einzigen weit und breit, wie man anhand der Schlange davor erahnen konnte.

Weg nach Bogo City

Weg nach Bogo City

Bogo City

Bogo City

Von dort ging es dann weiter Richtung Norden, der Westküste entlang nach Maya. Links und rechts der Straße durch die teils hügelige Landschaft befanden sich ausgedehnte Felder mit Zuckerrohr (wie ich vermute). Recht hübsch anzusehen. Nach 2 Stunden mündete die Straße in einen Feldweg, und nach kurzem Gerumpel waren wir im alten Hafen von Maya: Ein Felsen mit einem kleinen, windverbrannten Bäumchen.

Ich kann mir vorstellen, wie sich Archäologen in ein paar hundert Jahren schwer tun würden, diesen Ort zu finden, selbst wenn sie genau wüssten, wo sie suchen müssten. Wenn da nicht Leute gestanden wären, hätte ich es selbst nicht gefunden, obwohl ich schon da war. Irgendwer verkaufte uns dann Tickets, die irgendwer anders dann später wieder einsammelte. Wie genau bestimmt wurde, wer schon ein Ticket abgegeben hatte und wer nicht, bleibt mir ein Rätsel. Wir warteten eine dreiviertel Stunde, bis unser Boot ablegen sollte. In Ermangelung einer funktionierenden Toilette wurde ich ans Meer verwiesen, wo mir die mittlerweile eingetroffenen rund vier dutzend Leute zusehen konnten, wie ich fröhlich vor mich hinplätscherte. Als es endlich losgehen sollte, begann es fürchterlich zu schütten. Es dauerte eine weitere dreiviertel Stunde bis wir mit Flip Flops und unserem Gepäck über die rutschigen und spitzen Felsen in ein kleines Boot klettern konnten, das uns zu einem etwas größeren Boot brachte. Dort angekommen begann es abermals zu schütten, so dass wir rund eine Stunde im strömenden Regen warten mussten, bis die anderen Passagiere an Board kamen. Nach gut über 2 Stunden im Regen wartend, ging die wilde Fahrt nach Malapascua doch noch los.

Die 5min ohne Regen in denen es losging

Die 5min ohne Regen in denen es losging

Doris noch guter Dinge

Doris noch guter Dinge

Zwei Meter hohe Wellen, starker Wind, jede Menge Regen der aus allen Richtungen zu kommen schien, kaum 50 Meter Sicht, vermutlich keinen Kompass, die gesamte elektronische Ausrüstung klitschnass in den Händen. Zirka nach der Hälfte des Weges schrieb ich die Elektrogeräte im Geiste ab, und konzentrierte mich darauf meine Ohren vor Wind und Wasser zu schützen, während Doris vornübergebeugt wohl dabei war Mantras zu rezitieren. Der Taifun befand sich mittlerweile genau nördlich von Malapascua.

Leicht unterkühlt aber heilfroh kletterten wir nach der rettenden Ankunft am Whitesand Beach wieder in ein kleines Boot. Diesmal ließen wir den Einheimischen (wir waren die einzigen Touristen am Boot) den Vortritt; sie schienen es alle sehr eilig zu haben, wieder festen Boden unter ihre Füße zu bekommen.

Praktischerweise war unser Resort keine 100m entfernt. Nachdem wir unsere einzigen trockenen Sachen gefunden und angezogen hatten, checkten wir den Status von Babsi und Alex: Mittlerweile saßen sie in Hongkong fest: Ihr Flug nach Cebu war um einige Stunden verschoben worden. Sie würden erst spät in der Nacht ankommen und in Cebu übernachten müssen, den die Küstenwache hat nach unserem Übersetzen die Seepassage gesperrt. Tatsächlich kamen sie mit einem Tag Verspätung am 24ten an, allerdings ohne Gepäck. Das würde noch ein paar Tage länger brauchen, weils manchmal einfach schön ist, länger unterwegs zu sein :)

Weihnachten auf Malapascua

Weihnachten auf Malapascua