Am Nachmittag des ersten Tages begann es zu regnen, was uns sehr gelegen kam, uns noch ein wenig auszuruhen. Spät abends genehmigten wir uns eine Riesenportion Fried Rice. Angepriesen für eine Person, hätte sie aber auch 4 satt gemacht.
Fried Rice Der selbsternannte Standesbeamte

Unser Standesbeamter von gestern wies uns auf ein Konzert in der Bavarian Bar hin, was wir uns nicht entgehen lassen wollten. Rechtzeitig zum 2ten Set kamen wir dort an und bestellten uns eine Flasche Bier.
In fast jedem asiatischen Land hält eine einzelne Brauerei das Biermonopol. Zumeist ist das Heineken, welches man an einem Roten Stern auf den Etiketten erkennen kann (wie zb Bintang in Indonesien). Auf den Philippinen stellt San Miguel die Nationalbrauerei. Zwei Biere hatten wir bereits in Form von 0,33L Fläschchen probiert, San Miguel Light (wobei sich das Light wohl nicht auf den Alkoholgehalt von 5,0% sondern auf die ‚nur 100kcal‘ bezieht) und San Miguel Pilsner, welches sich nicht in meinen durchaus großen Pool an favorisierten Bieren einreihen konnte. Die Wahl fiel an diesem Abend auf ‚Red Horse‘, ebenfalls von San Miguel gebraut und in einer gleichermaßen praktischen wie günstigen 1L Flasche erhältlich, die wir uns jeweils teilten.
Trotz des immer stärker werdenden Regens war das Open Air Konzert gut (von überwiegend einheimischen) besucht, die sich, dem bayrischen Vorbild folgend, zünftig dem Feiern hingaben. Es wurden Biermeter getrunken und (zumindest bei philippinischen Liedern) ausgiebig die Hüften geschwungen. Bevorzugt mit den spärlich vorhanden Jungs, gern auch mit den anderen Mädels, später mit dekorativen Pflanzentöpfen, und zum Schluss auf allen Vieren. Zum Feiern gabs reichlich, denn zwei Leute aus dem Publikum und der Frontman der Band hatten Geburtstag.
Beim 2ten Bier mussten wir uns wegen des Regens in den überdachten Bereich zurückziehen. Die Band hatte ihr Set längst zu Ende gespielt und bediente die Meute nun mit Wunschnummern, wohl weil keiner bei dem Regen nach Hause wollte. Es folgte ein drittes und ein viertes Red Horse, doch allen Versuchen zum Trotz, das Wetter schön zu trinken, wurde der Regen nur stärker (und kälter). Ein böiger Wind hob immer wieder einzelne Reihen des Palmdaches auf und beglückte die Leute auf den Bierbänken darunter mit kalten Duschen.

Die Band, später ergänzt durch Sänger aus dem Publikum
Irgendwann schrumpfe dann doch langsam die Kundschaft und wir gesellten uns zu einem Tisch mit zwei Schweden, die aber beide kurz nacheinander dringend nach Hause mussten. Mittlerweile war mir auch klar warum – das sehr trinkbare Red Horse hat gute 7%. Verblieben am Tisch war Angel, die wie es scheint hier in der Gegend die Hosen anhat. Wir erfuhren einige Geschichten aus der Gegend und ihrem Leben, zwischendurch unterbrochen von einer aufgeregten Kollegin, die sich nach Richtwerten für gewisse Dienstleistungen erkundigte. Es folgte ein weiteres Red Horse.
Wir blieben noch als der seit heute neue Besitzer der Bar diese verließ und Angel die Verantwortung zum Abschließen übergab. Erst als der Regen gegen 2:30 nachließ, wanderten wir nach Hause. Dort angekommen wartete schon ein Hubschrauber der SanMiguel Air auf mich.
Den nächsten Tag verbrachten wir überwiegend im Bett. Wir sahen davon ab das samstägliche Konzert zu besuchen, obwohl der Frontman der Band versprochen hatte, extra für mich ein paar Nummern der Scorpions zu spielen.
Am Sonntag Vormittag unternahmen wir den Versuch, uns zu Fuß zur nächsten Stadt durchzuschlagen. Wir starteten am Strand, der bei Ebbe gute 60m eben bis zum Riff hinausreicht und kaum Steine beherbergt. Nach 45min wich der Strand eine Felsküste. Weitere 45min schafften wir auf kleinen Feldstraßen, bis wir nach nur einem Drittel des Weges aufgaben und umkehrten, obwohl es kaum 09:00 war. Die Sonne kennt kein Mitleid für frisch angekommene Österreicher:)

Mr Crabs
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![]() …und Straßen |

Immer wieder dazwischen Grippenspiele und Weihnachtsdekoration der Schulen. Am erheiternsten waren die liebevoll gebauten Schneemänner aus Holz. Leider gibts kein Foto davon.

Österreich 0, philippinische Sonne 1
Am Rückweg fanden wir noch einen Shop wo wir einen dringend notwendigen Stromadapter um 20 Pesos ergattern konnten.

