18.04.01-07 - Kota Kinabalu I

Ich war auf dem gesamten Weg von Kuching nach KK nicht in der Lage, Unterkünfte zu recherchieren. Ich mache das normalerweise, um mir einen Eindruck über die lokalen Gegebenheiten zu verschaffen; und um einen Überblick über die Art von Touristen zu bekommen, die mich erwarten. Diesmal musste ich es auf die Überraschung ankommen lassen. Auf mein Karma war aber wie immer Verlass: Unweit der letzten Bushaltestation fand ich eine bezaubernde Lodge. Die ersten 2 Tage verbrachte ich wegen anhaltendem Schwindel überwiegend liegend. Später stellte ich zu einer Freude fest, dass sich auch die beste Bar der Stadt (wie mir alle Locals versicherten) in der Unterkunft befand. Es gäbe zwar eine andere, ebenso tolle Bar (die Qbar), allerdings wussten das alle auch nur vom Hörensagen. Dortgewesen sei selbstverständlich keiner, denn es handelt sich um den Treffpunkt der örtlichen Schwulenszene. Meine jüngsten Erfahrungen und der wohl beste Burger Asiens machten es mir aber leicht, mir keinen eigenen Eindruck machen zu wollen.

Beim Inder

Beim Inder

Am Vorabend meiner Abreise Richtung Mabul traf ich wieder auf Bettina aus Kuching. Nach guten 10 Bier und einer Handvoll Cocktails (Moskow Mule im Copper-Cup!) kam der Barschluss viel zu früh für unsere heitere Stimmung. Die Qbar stand ausser Frage, und der Barkeeper verwies uns an den Hafen. Es wäre nicht weit weg. Eine glatte Lüge. Oder es lag am Zustand. Was weiß man. Die erste Bar war ein vermeindliches Pub. Schreckliche aber dafür wenigstens ohrenbetäubend laute Musik, Draft Bier, Billardtisch. Keine Gäste ausser uns, sofern man die Mädchen an der Bar nicht zählt - nördlich von KK befindet sich ein Maritimer Militärstützpunkt, der als beliebtes Ferienziel internationaler Kriegsmarine dient. Dort liegen auch die 2 einzigen U-Boote Malaysiens im Dock - seit Jahren unbenutzt, da die Regierung verabsäumt hatte, Wartungsverträge miteinzukaufen. Jedenfalls schienen wir die einzigen legitimen Gäste zu sein.

Einen kurzen Augenblick und einen Schluck (schwör!) Bier später war es 10:00. Schwitzend und geblendet von der viel zu grellen Sonne irrte ich Richtung Lodge, um meinen Flug nach Tawau um 13:irgendwas zu erwischen. Der Weg fühlte sich um einiges weiter an als gestern. Vermutlich war er es auch. Zumindest war der Hafen nichtmehr in der Nähe. Heidenfroh über das immer noch verfügbare Frühstück, würgte ich mir 4 Scheiben verkohltes Toastbrot runter. Normalerweise reichte die Zeit, die der Toaster brauchte, um sich einen Kaffee zusammenzurühren. Nicht so heute. Verloren stand ich wieder am Flughafen. Deja Vu. Das Bodenpersonal war aber sehr bemüht, mich doch irgendwie in den Flieger zu lotsen.

Von Tawau gings mit einem Bemo nach Semporna, wo ich mich um eine Überfahrt nach Mabul bemühte. Uncle Chang, der 2te Diveshop den ich betrat, hatte auch gleich ein Angebot für mich, welches ich nicht ausschlagen konnte: Übermorgen wäre noch ein Permit für Sipadan Island zu haben. Der einzige in den nächsten 2 Monaten. Ohne lange nachzudenken buchte ich mir 2 Tauchgänge morgen in Mabul und Kipalai, sowie 3 für Sipadan tags darauf. Eine Mahlzeit später (ich hatte seit 24h abgesehen von 4 Stück Kohle nichts gegessen) war es Zeit für ein paar viel zu kurze Stunden dringend benötigten Schlafs.