Von Kampot gings früh morgens mit einem Minibus ohne Klimaanlage über Kep der Küste entlang zur Grenze, wo wir so ziemlich die einzigen Menschen waren. Danach in einem großen Bus weiter zu einer Hafenstadt, wo allerhand Tourioffices abgeklappert wurden, um verlorene Touristen aufzulesen. An einem Busterminal angekommen, verkniff ich mir eine Klopause, da 2000 Dong gefragt waren, die ich noch nicht hatte. Der nächste Bus war eine super merkwürdige Konstruktion: 3 Reihen mit Sitzkojen. Wahnsinnig unbequem. Sogar mein Nachbar (ein Expat aus Frankreich der seit Jahren in HCMC wohnt und einen Kopf kürzer war als ich) fand das Platzangebot äussert beengend.

Der Bus
Über holprige Landstraßen und ca 200 kleine Brücken gings von Dorf zu Dorf. Ich verstand nun, wieso Vietnamesen berüchtigt dafür sind, sich auf Busfahrten gerne zu übergeben. Die Kotztüten an jedem Platz sprachen außerdem für sich. Unangenehme Geräusche und Gerüche blieben aber aus. Bei einem Zwischenstopp gabs eine Toilette, dessen Fließen vor lauter Moskitos kaum zu sehen waren. Wehe dem, der hier drin einen Wirbel macht:)
Mit über 3 Stunden Verspätung kamen wir im Süden von Ho Chi Minh City an. Eigentlich sollte der Bus ins Zentrum fahren, das noch eine gute halbe Stunde entfernt war (HCMC ist eine 8Mio Einwohner Stadt). Der Fahrer war aber müde und wollte nach Hause. Ich teilte mir ein Taxi mit dem Franzosen und einer Australierin. Gegen 23:30 wurden wir irgendwo im District 1 abgesetzt. Die Australierin und ich beschlossen, uns ein Zimmer in einer der Seitengassen zu teilen.
Am nächsten Tag wanderte ich zu einem Shop der Vietel um mir eine Simkarte zu besorgen. In Vietnam scheint man sich einen Spaß aus Wortspielen mit Vietnam zu machen. So ziemlich jedes Geschäft hieß Vietirgendwas. Der Verkehr in der Stadt kann sich fast mit dem in Indien messen. Straßenüberquerungen brauchen gleichermaßen Gefühl und Überwindung. Motorräder fahren aber überall und in alle Richtungen. Gerne auch auf Gehsteigen oder in Häusern, nur auf Wänden habe ich sie nicht gesehen.
kleine Seitengasse gleicher Ort, aber ohne Regen

In einer kleinen Seitengasse der Bui Vien Street fand ich zu einer Unterkunft für 230k Dong die Nacht. Im sehr sportlichen 3ten Altbaustock eines Kolonialzeitgebäudes. Dieser Block voller hohen aber schmalen Gebäuden und winzigen Gässchen dazwischen ist ein bezaubernder Mikrokosmos mit jeder Menge Leben.
Die Bui Vien Street bei Nacht. Unglaubliche Menschenmengen Die Bui Vien Street bei Nacht. Unglaubliche Menschenmengen Die Alternative


![]() Seitengassen von oben |
![]() Seitengassen von oben |
Seitengassen von oben Seitengassen mit mir

Mein Schlafrhythmus verschob sich in den 2 Wochen dort um etliche Stunden, da es vor 3-4 Uhr Früh wegen der stehenden Luft kaum möglich war zu schlafen. Was mich aber nicht störte. Immerhin konnte ich zum Rauchen im Zimmer bleiben, denn in Vietnam gehört das wohl zum guten Ton. Selbst in der 70€ Suit im Cititel (ohne aufmachbares Fenster) konnte man ungestört pofeln.

Skyline von HCMC
![]() Mopeds überall |
![]() und in allen Richtungen |
HCMC beherbergt viele Expats und dementsprechend auch Coworkingspaces. Trotzdem arbeite ich von kleinen Restaurants aus. Zu tun gabs viel, daher kam ich kaum dazu, Fotos zu machen oder mir die Stadt anzusehen. Am Tag vor Doris’ Ankunft zog ich in die Gegend des Ben Thanh Markets. Dort war es um einiges ruhiger, dafür fehlte der Charme der kleinen Seitengassen, dem ich in den letzten 2 Wochen verfallen war. Ho Chi Minh City ist eine facettenreiche, kosmopolitische Stadt, in der ich es mir vorstellen könnte, eine Zeit lang zu leben.
![]() Zum Abschied von HCMC gings… |
![]() …in die Saigon Saigon Rooftop Bar |
Cititel Zimmer Cititel Zimmer Cititel top







