Im Flieger herrschte Aufregung. Er war spät gelandet, und musste noch vorbereitet werden. Ein älterer Herr stand im Gang und diskutierte wild auf französisch mit dem Flugpersonal. Auf eine Art, wie es nur alte Franzosen können. Es schien als würde er sich weigern, das Flugzeug zu verlassen, bevor sein Anschlussflug geklärt war. Clever, eigentlich. Beruhigen konnte ihn zwischendurch eine ältere Flugbegleiterin, die wohl mit französischem Wasser gewaschen war. Erst nach rund einer Stunde schien eine Lösung in seinem Interesse gefunden worden zu sein, womit ein halbes Dutzend Flugbegleiter wieder frei war, sich um die anderen Passagiere zu kümmern. Zwei von denen standen seit Anfang an herum und wollten ein Upgrade in die Businessclass haben, weil mit ihren Sitzen (oder dem übergewichtigen Sitznachbarn) irgendwas nicht in Ordnung war. Der Kapitän gab zwischenzeitlich bekannt, dass wir mittlerweile bereit wären zu fliegen, aber leider die Parkposition für eine weitere halbe Stunde nicht verlassen durften. Der Flug selber war Ereignislos. Wir holten eine halbe Stunde wieder auf, landeten aber dennoch eine gute Stunde zu spät.
Vom Direktflug nach Bangkok hatte ich mir erwartet, halbwegs Fit anzukommen. “Naja”, dachte ich mir, “ein oder zwei Kaffee werden es schon wieder richten”. Zwischen mir und dem ersehnten Heißgetränk lag aber noch die Immigration. Zerknautscht schlenderte ich das Terminal runter und sah zwei Schilder: Immigration rechts, Visa on Arrival geradeaus. Hmmmmmm…mhhh Visa on Arrival dann. Dort angekommen wurde ich etwas nervös. Neben einem Formular war ein Passfoto, ein Ausreiseticket und 2000Baht gefragt. Nichts davon hatte ich. Das Ausreiseticket war vielleicht diskutabel, ein Foto könnte ich noch aus einer Kopie meines Passes schneiden, 2000Baht waren allerdings problematisch. Ich hatte keinen Cent eingesteckt (Stupid me). ATMs gabs keine und der einzige Duty Free Laden hätte wohl nur ein Cashout über meine Kreditkarte gemacht, die leider ihr Limit überschritten hatte. Wurscht, wird schon gehen. Es gab 2 Counter in diesem Raum, der mit auffällig vielen Chinesen gefüllt war. Rechts eine lange Schlange, links wohl eine Gruppenabfertigung.
Ich probierte es links. Die freundliche Grenzbeamtin warf einen Blick in meinen Pass, sagte ‘No Visa’ und schmiss mein Antragsformular weg. Mhhhkay. Ich musste an den Film ‘Terminal’ denken. Eine Neuverfilmung bleibt aber vorerst aus, eine gute Stunde später war ich an anderer Stelle durch. Das Gepäckband meines Fluges war bereits abgestellt, meinen Rucksack fand ich etwas abseits am Boden.
Vom Flughafen aus ließ sich kein Public Bus nach Trat nehmen, und in die Stadt wollte ich eigentlich nicht fahren. Was es aber gab, war ein Shuttlebus samt Fähre direkt nach Koh Chang zum Resort der Wahl. Zum Government-Fixed-Price von 600Baht. Ma und Mark hatten mir noch nicht Bescheid gegeben, welche der beiden Inseln (Koh Mak oder Koh Chang) sie ansteuern wollten. Da Koh Mak bzw Trat vom Flughafen aus nicht einfach zu erreichen war, ging ich davon aus, dass sie Koh Chang gewählt hatten. Also rein in den letzten Bus. Acht Stunden später kam ich im Finstern bei strömenden Regen auf der Nordseite von Koh Chang an. Mittlerweile hatte ich erfahren, dass Ma und Mark doch auf Koh Mak waren. Ich überlegte mir noch den nächsten Tag auf Koh Chang zu verbringen, wo ich schon da war. Mir wurde jedoch rasch klar, dass Koh Chang eher was für Pauschaltouristen ist. Ich musste hier weg und entschloss, mich ganz in den Süden der Insel nach Bang Bao durchzuschlagen, um morgen die erste Fähre nach Koh Mak zu nehmen. Der Fahrer des Shuttlebusses weigerte sich allerdings so weit zu fahren. Vom Lonely Beach organisierte ich mir ein Taxi nach Bang Bao, wo ich ein Zimmer um 150Baht in einer Bob Marley Bar bezog. Mit der Fähre am nächsten Tag hatte ich Glück. Die gabs nämlich erst seit 5 Tagen wieder.
Pier in Bang Bao. Das Dorf ist auf Stelzen gebaut Pier im Norden von Koh Mak Pier im Norden von Koh Mak Mein Hut Island Hut Resort Island Hut Strand morgens Ma und Mark auf Koh Mak





