für 200.000 IDR in sengigi angekommen, wollten uns die am pier lungernden bootsleute für den verbliebenen (sehr viel kürzeren) weg nach gili meno zuerst 600.000, dann 400.000 und zum schluss 300.000 IDR abknöpfen. fair wären 80-100.000 gewesen. unmotiviert mit den öffis rumzugurken, ließen wir uns schlussendlich auf einen deal über 125.000 mit denen ein, die bis zum schluss gewartet hatten auf sich aufmerksam zu machen. dafür nicht direkt mit einem speedboat aber mit auto nach bensal, und dort mit einem öffi boot weiter nach gili meno.
am hafen, beim warten aufs boot, trafen wir 2 deutsche studenten, joscha und lisa. gemeinsam suchten wir auf gili meno gute 2h nach einer guten und günstigen unterkunft. die beiden einigten sich auf ein (mehr oder weniger) beachfront coconut hut, wir ließen uns von einem sehr schönen, neuen bungalow in der hinteren reihe überzeugen. wie ich später herausfand, ist joscha vor ein paar jahren tom in perth begegnet, und hat mit ihm einige tage verbracht. die welt der rucksacktouristen ist klein!
wir verbrachten gut eine woche damit den stresspegel von zuhause weiter abzubauen, und uns um allfällige arbeiten zu kümmern. dazu gehörten das schreiben dieser texte, das bearbeiten und hochladen von ein paar hundert bildern, das abarbeiten von einem guten dutzend tickets hoher priorität für die firma, doris reportage und das überzeugen der psk und easybank, die sperren auf alle karten wieder aufzuheben. scheinbar hat das beheben von 12x33€ (mehr gab der bankomat in padang bai nicht am stück raus) einen alarm getriggert.
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gili meno ist eine recht überschaubare insel… in gut anderthalb sunden ist man einmal drumherum gegangen, obwohl man einen teil davon auf sand zurücklegt. bei weitem nicht so schlimm wie bali, oder gili T, kann man aber schon den fuß des mainstreams in der tür erkennen. eine handvoll ruinen vergangener luxusresorts, teils in betrieb gewesen, teils im bau abgebrochen, sowie eine handvoll neuer, in bau befindlicher superkomplexe und bereits fertiger bauten zeugen davon, dass die bali bombings vor 10 jahren das unvermeidliche lediglich rausgezögert haben. schätzungsweise ¾ der touristen sind deutsche. die einheimischen konnten sich wiedermal kaum etwas vom kuchen sichern und betreiben hier und da ein paar kleine günstige warungs, die der mainstream bald komplett ins innere der insel verdrängt haben wird. lombok scheint von dem was ich bisher gesehen habe noch ein paar gute jahre zu haben, mittelfristig wird aber in der ganzen region ein neues thailand errichtet.
der schönste strand ist ca 20min fußweg von unserem hut entfernt, ein cafe mit leidiglich gutem internet fand sich auf halbem weg. wir haben uns mittlerweile schon so gut eingelebt dass wir uns hier schon ein wenig heimisch fühlen. man hat die restaurants die man mag, eigentlich nur warungs der einheimischen, da gibt es einfache und ehrliche dafür auch günstige küche. von weitem wird man schon begrüßt, immer mit einem netten lächeln. bars haben wir auch in fußweite mit sehr talentierten musikern die gerne mal einen zum besten geben. bei einem lagerfeuer konnten wir von den einheimischen erfahren, wie die verwandtschaftsverhältnisse in unserer umgebung und wie die besitztümer verteilt sind. da die insel recht klein ist, ist es auch nicht verwunderlich dass sich eine große familie einige guesthouses, restaurants und bars sichern kann.
schon am ersten tag unserer ankunft konnten wir eine kleine tauchschule ausmachen die uns beiden ein gutes gefühl mit auf den weg gab. nach ein paar tagen, der erkenntnis dass der verzehr einer halben frischen kokosnuss einen ganzen mann einen tag handlungsunfähig macht und ausreichend überredungsbier, meldeten wir uns brav für einen refresher kurs an. wie wir gleich erkannten hatten wir den auch bitter nötig. vormittag pool mit jon, einem brasilianischen kanadaliebhaber, nachmittag han’s reef. das technische drumherum ging schnell wieder ins blut über, lediglich die ‘höhenkontrolle’ braucht noch etwas feinschliff bei uns beiden. mitten drin im ersten tauchgang war es wohl mal kurz zu viel für doris und sie bekam eine kleine panikattacke, da sie auf einmal das gefühl hatte nicht mehr genug luft zu bekommen. jon konnte sie aber wieder beruhigen und so beendeten wir den tauchgang wie geplant. weil eine kleine panikattacke das mädchen nicht unterkriegt, wurde für den nächsten tag gleich ein neuer tauchgang gebucht, der dann sehr relaxt verlief. auch hier konnten wir schildkröten beobachten und sehr viele andere marine lebensformen.
es stellte sich die frage ob man weiterziehen soll wenns am schönsten ist. wir haben uns diesmal dagegen entschieden. unsere tolle hütte ist nach einigem hin und her doch noch verfügbar, die tauchschule ist nett, wir bleiben.
für mich geht morgen der arbeitsalltag wieder los, doris wird in der zwischenzeit um einige tauchgänge davonziehen.
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