Der BMW von stefan weiß funkelte noch in der herbstsonne als wir ihm den Rücken kehrten und das terminal des vienna airports betraten. Er war so nett gewesen uns zum flughafen zu chauffieren um uns zeit zu sparen. das einchecken war innerhalb von 5min erledigt und wir hatten noch ein wenig zeit um eine zünftige käseleberkäse semmel beim billa und weglektüre im wert von 40€ zu besorgen, sowie meine zweite zigarette des tages zu rauchen.
im flieger hieß es dann aber erstmal warten. der war etwas zu spät gelandet und somit hatten wir unser zeitfenster für den anflug des chronisch überlasteten London Heathrow verpasst. mit einer guten stunde verspätung durften wir dann endlich abheben. die stewardessen versicherten uns, dass dies keine auswirkungen für unseren weiterflug nach hongkong haben werde.
kaum gelandet nahmen wir also unsere beine sowie habseeligkeiten für die nächsten 4 monate in die hand, und rannten eine gefühlte ewigkeit durch das sinnlose labyrinth des londoner flughafens. am ersten kontrollpunkt wurde uns dann erklärt, dass unsere flüge bereits umgebucht waren. nachdem ich mit knapper not doris davon abhalten konnte, dem bodenpersonal den kopf und mir die hand abzubeißen, war also wieder warten angesagt; dem standardprotokoll folgend, mit einem zünftigen pint und einer anschließenden zigarette.
das pint war für gute 9€ schnell organisiert. die zigarette danach stellte sich allerdings als problem heraus. stolz meldete die nette dame am informationsschalter dass es sich hier um ein nichtraucherterminal handle. als ich etwas energischer darauf aufmerksam machte, dass ich sie nicht aufgesucht habe um mich nach der sicherlich exzellenten luftqualität der aircondition zu erkundigen, sondern weil ich tatsächlich eine rauchen wollte, verlor die dame dann doch die kontenanz: hier könne ich nicht rauchen. nachdem ich ihr versicherte dass es nicht in meiner absicht stand mir auf der stelle eine anzurauchen, wurde mir erklärt dass es so etwas wie eine smoking area hier nicht gebe. ich könne aber den flughafen verlassen und in london eine rauchen. tatsächlich kommt jede volle stunde ein mitarbeiter bei ihrem schalter vorbei, der all die leute aufsammelt, die sich nicht der gesundheitsdoktrin des vereinigten königreichs unterwerfen wollen. na bitte!
zur vollen stunde kam tatsächlich ein äußerst motivierter mitarbeiter. es wurden 3 dokumente ausgetauscht, alle doppelt unterschrieben, kontrolliert und erneut abgesegnet, und schon schlurften wir gemächlich einmal durch das ganze terminal und außen rundherum. obwohl die eingeschlagene route nur für bodenpersonal gedacht war, waren 3 boardingpasskontrollen notwendig sowie der durchgang durch eine schleuse die beidseits von polizisten bewacht wurde. nach einer guten halben stunde war ich ca. 50m luftlinie entfernt von unserem startpunkt aber immerhin auf der straße und konnte eine rauchen. verbotenerweise, weil raucherareal gibt es auch im freien nicht. da ich das ganze spiel trotz 3h bis zum abflug nicht nochmal wiederholen konnte, rauchte ich noch eine extra für die queen und machte mich dann selbstständig (meine begleitung hatte mich inzwischen verlassen) wieder auf den weg ins innere. insgesamt anderthalb stunden später, äußerst durstig und bereits wieder in der stimmung eine zu rauchen war ich endlich wieder drinnen. die inder mögen die absurdität imperialer bürokratie perfektioniert haben, und weltmeister in schlampiger und lamgsamer bis träger ausführung sein; aber die briten geben sich sichtlich mühe, den vorsprung nicht allzu groß werden zu lassen.
es folgten weitere pints, und irgendwann saßen wir dann auch schon leicht wackelig wie echte österreicher im flieger. leider war der die maschine des späteren flugs eine ganz schnöde alte 777 und kein doppeldecker wie der den wir ursprünglich gebucht hatten (und darauf hatte ich mich schon gefreut). der flug war etwas holprig und irgendwie habe ich es auch nicht geschafft mehr als anderthalb filme anzuschauen, obwohl ich mir da immer sehr viel mühe gebe. die zweite hälfte von terminator konnte ich gottseidank beim weiterflug genießen. erfolgreicher war ich im kappen meines erst vor wenigen tagen gekauften kopfhöhrerkabels. na toll.
mich hat fast verwundert dass ich es geschafft hatte, das äußerst widerwärtige mittagessen bei mir zu behalten- was angesichts der stundenlangen turbulenzen nicht meine leichteste übung war. nach geglückter landung standen wir dann am gepäcksband und ahnten irgendwie schon dass wir auch hier nicht ohne probleme davonkommen würden. nachdem alle gepäckstücke durchgelaufen waren hatten wir zwar meinen rucksack, aber nicht doris’ koffer (mit rucksack und allen dingen für die hochzeit im inneren). dieser war irgendwie auf den trolley eines mitarbeiters des bodenpersonals gerutscht. erst als wir anhand der gepäckskarten beweisen konnten, dass es unserer war, rückte er ihn raus. ein nervenzusammenbruch von doris war damit abgewandt und so konnten wir uns in die tropische hitze hongkongs kämpfen. ich überspringe die unwesentlichen teile und komme direkt zum highlight des bisherigen tages: 2 gemütliche zigaretten und eine dose cola. damit war meine stimmung auch gleich wieder verträglicher.